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Vögel in Not – was tun?

Gefährdungsursachen

Schleiereule Nestling – Foto: Klaus Fabian
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Schleiereule Nestling – Foto: Klaus Fabian

In der Natur sind Vögel, wie andere Tiere auch, vielen Gefahren ausgesetzt. Nur wenige überleben ihr erstes Lebensjahr. Als natürlicher Teil der Nahrungsketten sind entsprechende Verluste „eingeplant“. Darüber hinaus drohen unseren Vögeln viele anthropogen bedingte Gefahren, z.B. Tod durch den Straßenverkehr, Anflug an Glas, Stromtod in Freileitungen, Kollision mit Windrädern, um nur einige zu nennen. Lebensraumzerstörungen und der schleichende Klimawandel machen vielen Arten zusätzlich zu schaffen.

Vogel-Leben in Gefahr

Findet man einen Vogel, der verletzt, krank oder von seinen Eltern verlassen erscheint, kann man sich an die Wildvogelauffangstation in Dresden wenden: Direkter Kontakt über die Telefonnummer 0151 - 420 77 174. So können Sie das weitere Vorgehen mit der Leiterin Ronja Fulsche und ihrem Team abstimmen. Bei ihnen in der Station werden verletzte, kranke oder hilflose Wildvögel fach- und artgerecht gepflegt und bis zu ihrer Wiederauswilderung untergebracht. Die Station wird vom Verein Umweltzentrum Dresden e.V. betrieben www.uzdresden.de, Tel.: 0351 / 49 43 500. Sie befindet sich auf dem Gelände der Stadtentwässerung Dresden GmbH (Kläranlage Kaditz).

Jungvögel verlassen das Nest, wenn sie noch nicht richtig fliegen können, sodass beim Ausfliegen viele davon auf Wegen, Straßen und in Hinterhöfen landen. Eulen verlassen gar vor dem Flüggewerden die Höhle bzw. das Nest und halten sich in den Ästen auf (daher der Begriff „Ästling“). Nicht immer ist der Weg in die Wildvogelauffangstation der Richtige, denn der Nachwuchs ist auf das Lernen von Verhaltensweisen auf seine Eltern angewiesen. Setzen sie die Vogeljungen in einen Busch oder an einen anderen geschützten Ort. Die Eltern nehmen mit ihnen Kontakt auf, auch wenn sie nicht zu sehen sind. Nur, wenn sie scheinbar geschwächt oder verletzt sind, sollte man handeln.

Wohnraum und damit Nachwuchs in Gefahr

Eine ganz andere Gefährdung entsteht durch die Nutzung von Gebäuden bzw. Bauwerken als Nistplatz. Hier kollidieren nicht selten die Interessen der Eigentümer bzw. Mieter mit denen der Vögel, die dort einen idealen Wohnraum vorfinden und diesen zur Jungenaufzucht nutzen wollen. In den meisten Fällen lässt sich ein Kompromiss finden, sodass beide Seiten etwas davon haben. So können die Mehlschwalben, die als Frühlinsboten und Glücksbringer gelten, ohne Kot-Probleme an Balkonen oder unter der Dachkante brüten, wenn man darunter ein „Kotbrettchen“ als „Schmutzfang“ anbringt.

Wird eine Gefährdung von Brutvögeln innerhalb von Dresden z.B. an Gebäuden oder durch geplante Baumfällungen beobachtet und man möchte etwas dagegen tun, wendet man sich am besten an die Untere Naturschutzbehörde im Umweltamt der Stadt Dresden, die daraufhin kompetente Auskünfte zur Lösung des Problems erteilen sowie entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen kann: Tel.: 0351-4889415 /Frau Kirchhoff oder -4889425 /Herr Wolf oder – 4886241 (Sekretariat).



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